Nach Skyrim VR kommt mit Doom VFR nun das zweite VR Spiel aus dem Hause Bethesda zu uns. Doom VFR ist im Gegensatz zu Skyrim VR nicht nur ein einfaches Remake, sondern wurde speziell für VR entwickelt. Zwar ist die Umsetzung nicht 100% gelungen aber dazu im Verlauf des Artikels mehr.
Wir haben uns für die HTC Vive Version entschieden und auch auf diesem wird der Großteil der Vor und Nachteile unserer Review sich beziehen.
Doom VFR
Bevor wir mit dem eigentlichen Review anfangen, beantworten wir direkt die wichtigste Frage die wir uns bei Doom VFR stellen. Wofür zur Hölle steht das F in VFR. Es ist vorweg schon einmal kein Schreibfehler von uns oder Bethesda. Wofür es allerdings steht, dazu schweigt Bethesda. Laut PR und Marketing Chef Pete Hines von Bethesda steht das F für genau das gleiche wie es in BFG steht. Wer sich jetzt fragt was BFG bedeutet, dies ist eine Waffe aus Doom und hier gibt es auch diverse unterschiedlichen Bedeutungen seitens Bethesda. Allerdings steht das F umgangssprachlich für Fucking und somit sollte also Doom VFR ausgeschrieben Doom Virtual Fucking Reality bedeutet. Damit haben wir das wichtigste erklärt und könnten die restliche Review mit „Spiel ist gut, hat aber ein paar Macken“ beenden. Da wir aber so nicht sind, erklären wir euch in den nächsten Sätzen was wir von Doom VFR so halten.
Spielprinzip
Das Spielprinzip von Doom VFR ist recht einfach erklärt. Wir bekommen immer wieder eine kleine Aufgabe die es zu erledigen gilt und müssen uns den Weg durch scharen von kleinen bis großen Gegnern uns mittels diversen Waffen bahnen. Dabei sollten wir versuchen nicht zu sterben was aber selbst auf der einfachen Schwierigkeitsstufe so gut wie unmöglich ist. Dazu kommen teilweise einfach zu viele Gegner aus allen möglichen Richtungen auf uns zu. Aber es wäre ja auch nicht Doom, wenn das Spiel uns das Leben einfach machen würden.
Haben wir eine der Missionen erledigt geht unser Weg wieder zurück zu unserer Basis wo wir dann noch einmal teilweise unsere Munitionsvorräte aufstocken können bis die nächste Mission beginnt.
Grafik
Das Thema Grafik muss man Bethesda bzw. Id Software ein großes Lob aussprechen. Sowohl auf dem PC als auch auf PlayStation kann die Grafik überzeugen. Auch auf höchster Grafikeinstellung läuft das Spiel bei uns noch flüssig. Allerdings scheint das Spiel selbstständig die Qualität runter zu schrauben, wenn mal nicht genug Rechenpower zur Verfügung steht. Was im ersten Moment zwar bescheiden klingt ergibt aber durchaus Sinn. Lieber in einem Kampf mit etwas schlechterer Qualität kämpfen als wenn das Spiel anfängt zu ruckeln. Wenn nämlich das mal passiert wird selbst den abgehärteten Spieler innerhalb kürzester Zeit schlecht.
Von Spielen für die HTC Vive oder Oculus Rift sind wir Titel mit guter Grafik ja gewöhnt. Schaut man sich allerdings die PlayStation VR an. So ist Doom VFR gerade auf der PlayStation 4 Pro wohl aktuell das Spiel mit der besten Grafik.
Steuerung
Ja die Steuerung. Hier gehen wohl die Meinungen stark auseinander. Die einen sind mit der Steuerung auf dem PC zufrieden die anderen werden aber neidisch auf die PlayStation VR Version schauen.
Starten wir zum ersten Mal Doom VFR und gehen in die Einstellungen für die Steuerung werden wir schnell merken das es hier nicht viel Einstellungsmöglichkeiten gibt. Die PSVR Spieler finden hier hingegen diverse Optionen um das Spielvergnügen an den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Viele der Einstellungen die wir auf der PlayStation VR finden, werden einfach für die HTC Vive Version nicht benötigt. Da die HTC Vive auf ein 360 Grad Tracking setzt und somit man sich eh um die eigene Achse dreht. Das können die PSVR Spieler nicht und daher ist hier das Drehen per Tastendruck eins der wichtigsten Bedienelemente.
Was allerdings das Spielvergnügen deutlich mindert in unseren Augen ist die Teleportation. Wir können uns Teleportieren oder nur Stückweise bewegen in 4 Richtungen per Tastendruck. Welches zudem manchmal auch nicht so funktioniert wie wir wollen denn zwischen Teleportation und Dash Bewegung sind nur ein paar Millimeter. Ein komplett freies bewegen ist nicht möglich. Das mag wohl an den Motion Controllern der Vive liegen, allerdings zeigen andere Spiele das es trotzdem funktionieren kann. Hier hoffen wir einfach das Bethesda mit einem Softwareupdate diese Funktion noch nachträglich hinzufügt.
Hingegen können sich die PSVR Spieler je nach verwendeten Controller frei bewegen. Gerade mit dem Aim-Controller bekommt das Spiel eine deutlich bessere Immersion als mit zwei Motion Controllern oder einem Gamepad.
Dafür haben die PC Nutzer dafür ein besseres Tracking auch wenn viele eine andere Meinung sind, dass PlayStation VR Tracking ist im Vergleich zur HTC Vive einfach nur Schrott 😉
Oculus Rift
Wer genau gelesen hat, wird gemerkt haben das wir immer nur von der PlayStation VR und HTC Vive Version gesprochen haben. Das liegt daran das Bethesda Doom VFR offiziell nur für die beiden Systeme angekündigt und auch veröffentlicht hat. Zum Start vom Spiel war es nicht möglich das Spiel mit der Oculus Rift zu spielen. Hier hat Steam und nicht Bethesda kurze Zeit später ein Update für SteamVR veröffentlicht welches auch Oculus Rift Usern ermöglicht hat Doom VFR zu starten.
Bethesda hatte auf Nachfrage erklärt das man das Spiel ausschließlich für HTC Vive und PlayStation VR optimiert habe und man allerdings so viele Plattformen wie möglich unterstützen wolle. Wann dies aber sei könnte man nicht sagen. Somit wird es wohl auch irgendwann einen offiziellen Support für die Oculus Rift geben. Solange müssen die Spieler sich damit abfinden das Doom VFR zwar mit der Oculus Rift läuft, allerdings die Steuerung nicht optimal umgesetzt ist.
Fazit
Wir haben einige Stunden mit Doom VFR und der HTC Vive verbracht und können das Spiel für Leute empfehlen die Shooter mögen und denen nicht so schnell schlecht wird. Dadurch das wir oft von allen Seiten von unzähligen Dämonen angegriffen werden, müssen wir uns recht viel bewegen, sich umschauen und gleichzeitig feuern. Zwar hilft die Teleportation einigermaßen gegen Motion Sickness aber wer nicht wirklich komplett resistent dagegen ist, wird bereits nach dem ersten großen Kampf seinen Margen merken. Wir würden daher empfehlen nach jeder Mission kurz das Headset abzusetzen und etwas Pause zu machen um die Augen und das Gehirn wieder etwas zu beruhigen.
An der Steuerung für die PC-Version muss Bethesda noch arbeiten. Hier ist es bei uns oft vorgekommen das wir statt der Dash-Bewegung und teleportiert haben und somit nicht da hingekommen sind, wo wir eigentlich wollten. Das hat den ein oder anderen Kampf doch etwas erschwert. Bessert hier Bethesda noch nach und spendiert und vielleicht einer komplett freien Bewegung, könnte es das Problem mit der Fortbewegung beheben.